Kosten Marke schützen lassen: Gebühren, Honorare & Fördermöglichkeiten
Wenn Sie eine Marke schützen lassen wollen, setzen sich die Kosten aus zwei Bausteinen zusammen: den Amtsgebühren (DPMA oder EUIPO) und dem Anwaltshonorar für die rechtssichere Ausarbeitung und Anmeldung.
Die gute Nachricht: Oft können wir die Kosten für Sie deutlich senken. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gibt es spezielle Förderprogramme der EU (SME Fund). Wenn diese Fördertöpfe geöffnet sind, unterstützen wir Sie bei der Beantragung und holen bis zu 75 % der Amtsgebühren zurück.
Kostenübersicht: Deutsche Marke vs. Unionsmarke (Beispielrechnung)
In diesem Rechenbeispiel gehen wir von einer Anmeldung in 3 Klassen (z.B. Nizzaklassen für Waren/Dienstleistungen) und einer erfolgreichen Bewilligung einer KMU-Förderung des EUIPO aus.
| Kostenposition | Deutsche Marke (DE) | Unionsmarke (EU) |
|---|---|---|
| Honorar WSL Patent* | 700,00 € | 912,00 € |
| Amtsgebühren (regulär) | 290,00 € | 1.050,00 € |
| Summe vor Förderung | 990,00 € | 1.962,00 € |
| Mögliche Erstattung (bis zu 75%)** | - 217,50 € | - 787,50 € |
| Effektive Gesamtkosten | ca. 772,50 € | ca. 1.174,50 € |
*Alle Honorare zzgl. gesetzlicher MwSt. | **Die Förderung (SME Fund) unterliegt bestimmten Zeiträumen und Budgetgrenzen des EUIPO. Es besteht kein Rechtsanspruch. Wir prüfen vor Mandatsübernahme die aktuelle Verfügbarkeit für Sie.
Marke professionell schützen lassen: Was ist im Honorar enthalten?
Wer eine Marke schützen lassen will, möchte vor allem eines: Sicherheit. Billig-Anbieter reichen oft nur stumpf Ihre Daten weiter. Bei WSL Patent beinhaltet das Honorar eine anwaltliche Prüfung und strategische Beratung.
Unser "Rundum-Sorglos"-Paket beinhaltet:
- Strategie: Ausarbeitung eines professionellen Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses (dies verhindert oft spätere Beanstandungen durch das Amt).
- Identitätsrecherche: Wir prüfen, ob relevante identische Marken bereits existieren.
- Sicherheit-Plus (Cross-Check): Zusätzlich führen wir einen kurzen manuellen Cross-Check im Ähnlichkeitsbereich durch. Das ersetzt zwar keine vollständige Ähnlichkeitsrecherche (siehe unten), gibt aber einen guten Überblick über relevante ältere Marken, die bei einer reinen Identitätssuche übersehen würden.
- Fördermittel-Service: Wir übernehmen die bürokratische Antragstellung für den "SME Fund" Gutschein beim EUIPO, sofern die Förderung aktuell verfügbar ist.
- Abwicklung: Einreichen der Unterlagen, Überwachung der Eintragung, Übermittlung der Urkunde und Übernahme in unsere Fristenverwaltung.
Kosten für die Markenanmeldung
Bei der Markenanmeldung entstehen unterschiedliche Kosten, die Sie bei Ihrer Planung berücksichtigen müssen. Diese variieren je nach Art der Anmeldung, dem Umfang des Schutzes sowie den gewählten Schutzklassen. Grundsätzlich lassen sich die Kosten in Anmeldegebühren, Gebühren für die Recherche und Kosten für anwaltliche Beratung unterteilen.
Amtsgebühren bei der Markenanmeldung
Zunächst fallen die offensichtlichen Kosten an, die Amtsgebühren, die beim jeweiligen Patent- und Markenamt erhoben werden. Diese fallen (Stand 2025) wie folgt aus:
- Anmeldegebühren beim DPMA: Die Grundgebühr für die Anmeldung einer Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) beträgt derzeit 300 Euro, wenn die Anmeldung auf dem postalischen Weg erfolgt. Bei einer elektronischen Anmeldung reduziert sich diese Gebühr auf 290 Euro. In beiden Fällen umfasst die Gebühr bis zu drei Schutzklassen. Für weitere Schutzklassen fallen zusätzlich 100 Euro pro Klasse an.
- Kosten für die EU-weite Markenanmeldung: Für eine europaweite Anmeldung über das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) betragen die Anmeldegebühren 850 Euro für die erste Klasse. Die Gebühr erhöht sich für jede weitere Schutzklasse: 50 Euro für die zweite und 150 Euro für jede zusätzliche Klasse ab der dritten.
- Internationale Anmeldung und Kosten: Für Markenschutz über die Grenzen Deutschlands und der EU hinaus kann eine internationale Registrierung Madrider System (WIPO) sinnvoll sein. Die Gebühren hängen vom Schutzumfang sowie den ausgewählten Ländern/Regionen ab. In der Regel ist zunächst eine nationale oder regionale Basismarke (z.B. DE oder EU) erforderlich.
Kosten für die Markenrecherche
Den größeren Teil der Kosten für eine Markenanmeldung macht die anwaltliche Beratung aus, die in jedem Fall in Anspruch genommen werden sollte. Dazu zählt neben einer rechtlich-strategischen Beratung auch eine umfassende Markenrecherche, bei der Kollisionen zu bestehenden Marken überprüft werden.
Die Beauftragung eines spezialisierten Rechts- oder Patentanwalts für die Markenrecherche kostet für eine umfassende Recherche im deutschen Raum in der Regel zwischen 350 und 1.500 Euro, abhängig vom Aufwand und der Komplexität der Recherche. In unserem oben genannten Pauschalpaket ist ein Teil dieser Leistung (Identitätsrecherche & kursorischer Cross-Check) bereits enthalten, sodass bei einer zusätzlichen, umfassenderen Recherche die Kosten sich eher im unteren Teil dieses Bereichs bewegen werden. Eine europäische oder internationale Recherche ist aufgrund des größeren Arbeitsumfangs teurer. Ein Anwalt kann eine gründliche Analyse durchführen und auch rechtliche Bewertungen abgeben, was zusätzliche Sicherheit bietet.
Die Kosten für eine Markenrecherche sollten als Investition in den späteren Markenschutz betrachtet werden. Eine gründliche Recherche trägt dazu bei, rechtliche Konflikte zu vermeiden und die Erfolgsaussichten einer Markenanmeldung signifikant zu erhöhen. Die Anmeldung einer Marke 'ins Blaue hinein' kann erhebliche rechtliche Konsequenzen haben und ist daher nicht zu empfehlen.
Kosten für die anwaltliche Beratung bei der Markenanmeldung
Neben der Markenrecherche wird auch die Ausgestaltung des Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses der Marke durch einen Anwalt vorgenommen. Das beinhaltet z.B. eine Beratung dazu, ob die Marke für die beanspruchten Waren oder Dienstleistungen überhaupt schutzfähig ist. Sogenannte absolute Schutzhindernisse (z.B. reine Beschreibung) können einer Eintragung entgegenstehen.
Eine umfassende anwaltliche Betreuung umfasst insbesondere:
- Durchführung einer umfassenden Markenrecherche, um mögliche Konflikte mit bestehenden Marken zu identifizieren.
- Beratung zur optimalen Markenwahl und -klassifikation, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
- Erstellung und fristgerechte Einreichung des Antrags beim zuständigen Amt.
- Überwachung des gesamten Anmeldeprozesses, um sicherzustellen, dass alle Fristen eingehalten werden.
- Markenüberwachung nach der Eintragung, um Nachahmer aufzufinden. Dies beinhaltet die Beobachtung neuer Markeneintragungen Dritter, die die eigene Marke verletzen könnten, sowie die Einleitung geeigneter Schritte, wie Widersprüche oder Abmahnungen, um die Markenrechte durchzusetzen.
Die Formalkosten für die Markenanmeldung richten sich nach dem territorialen Umfang des gewünschten Markenschutzes und sind in der Regel als Fixpreise strukturiert. Für die Markenanmeldung bieten wir abgestufte Fixpreise an, die je nach Anmeldetyp – national, europaweit oder international – variieren.
Wie melde ich eine Marke an?
Die Anmeldung einer Marke erfolgt in mehreren Schritten:
- Recherche: Zunächst sollte eine umfassende Markenrecherche durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die gewünschte Marke oder eine verwechselbar ähnliche nicht bereits eingetragen ist.
- Entscheidung über die Anmeldeart: Je nach Ziel kann die Anmeldung beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA), beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) oder über das Madrider System für internationalen Markenschutz erfolgen.
- Ausfüllen des Antrags: Der Antrag zur Markenanmeldung umfasst Angaben zur Marke, dem Inhaber und den gewünschten Schutzklassen (auch Marken- oder Nizzaklassen genannt). Dies kann online oder auf Papier erfolgen. Bei elektronischer Anmeldung fallen geringere Gebühren an.
- Einreichung: Der ausgefüllte Antrag muss zusammen mit der entsprechenden Gebühr beim DPMA oder einem anderen Amt eingereicht werden.
- Prüfung und Veröffentlichung: Nach der Einreichung prüft das Amt die Anmeldung auf formale und inhaltliche Kriterien. Bei positiver Prüfung wird die Marke veröffentlicht, und die Schutzdauer beträgt in der Regel zehn Jahre. Eine Verlängerung ist jederzeit möglich.
Wie Sie Ihre Marke schützen lassen können, erfahren Sie in einem anderen Beitrag auf unserer Website.
Weitere Kosten bei einer Markenanmeldung
Zusätzlich zu den eigentlichen Kosten für die Markenanmeldung entstehen im Laufe der Zeit weitere Ausgaben, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten.
So muss nach einer Schutzdauer von in der Regel zehn Jahren die Marke verlängert werden, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Die Kosten für die Verlängerung richten sich nach dem territorialen Umfang und entsprechen in der Regel einem Betrag in der Größenordnung der ursprünglichen Anmeldegebühren.
Sollte ein Dritter Widerspruch gegen die Markenanmeldung einlegen, können zusätzliche Kosten entstehen. Eine gründliche Markenrecherche vor der Anmeldung minimiert dieses Risiko erheblich. Ein Widerspruchsverfahren kann kostspielig werden und sehr schnell zwischen 5.000 und 15.000 Euro kosten, abhängig von der Komplexität des Falls und dem erforderlichen Aufwand.
Um die eigene Marke dauerhaft zu schützen, empfiehlt es sich zudem, eine Markenüberwachung, auch Kollisionsüberwachung genannt, einzurichten. Mit dieser Dienstleistung werden neue Markenanmeldungen überwacht, die potenziell mit der eigenen Marke kollidieren könnten. Auch hier variieren die Kosten für die Überwachung je nach regionalem Umfang. Die Investition in eine solche Überwachung ist jedoch wichtig, um frühzeitig auf mögliche Konflikte reagieren zu können und dauerhaft die Schutzwirkung der Marke zu erhalten.
FAQ - Häufige Fragen zu Markenanmeldung-Kosten
Was kostet eine Marke beim DPMA insgesamt?
Die reinen Amtsgebühren betragen 290 € (elektronisch). Mit anwaltlicher Prüfung, Recherche und Strategie sollten Sie jedoch mit Gesamtkosten ab ca. 990 € rechnen, um rechtliche Risiken wie teure Widerspruchsverfahren zu vermeiden.
Lohnt sich die EU-Marke (Unionsmarke) für KMU?
Ja, besonders durch die KMU-Förderung (SME Fund). Da Sie bis zu 75% der Amtsgebühren erstattet bekommen können, ist der Aufpreis zur deutschen Marke oft gering, der Schutzbereich aber deutlich größer.
Kann ich die Marke nicht einfach selbst billiger anmelden?
Ja, das ist möglich, aber riskant. Eine Marke "ins Blaue hinein" anzumelden, ohne vorherige Profi-Recherche, kann teuer werden. Wenn Sie ältere Marken verletzen, drohen Abmahnungen oder Widerspruchsverfahren, die schnell 5.000 bis 15.000 Euro kosten können. Zudem lässt sich ein fehlerhaftes Warenverzeichnis im Nachhinein oft nicht mehr korrigieren.
Warum kostet der Anwalt extra?
Die Amtsgebühr bezahlt nur die Bearbeitung beim Amt. Der Anwalt sorgt dafür, dass die Marke überhaupt eingetragen wird (Schutzhindernisse prüfen) und nicht durch ältere Rechte Dritter wieder gelöscht wird (Recherche). Ein Fehler hier kann oft Tausende Euro an Folgekosten erzeugen.
Fazit: Mit diesen Kosten ist zu rechnen
Die Kosten für die Markenanmeldung gehen über die initialen Gebühren hinaus. Eine sorgfältige Planung und Investition in umfassende Recherchen sowie in die Überwachung des Marktes sind entscheidend, um langfristigen Schutz und Rechtssicherheit zu gewährleisten. Bei Fragen zu den anfallenden Kosten oder zur Strategie für Ihre Markenanmeldung stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Warum WSL Patent? Als spezialisierte Kanzlei unterstützen wir Sie nicht nur bei der Anmeldung, sondern bei der gesamten Strategie.
- Erfahrung: Jahrzehntelange Expertise im Markenrecht.
- Rechtssicherheit: Einschätzung der Rechtslage durch Patentanwälte.
- Full-Service: Von der Recherche über den Förderantrag bis zur Urkunde.
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